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Die richtige Matratze bei Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfall

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Linderung mit dem richtigen Bettsystem

Bandscheibenvorfall Laut Statistischem Bundesamt klagen ungefähr 80 Prozent aller deutschen Bürger mindestens einmal in ihrem Leben über Rückenschmerzen. Häufig sind Verspannungen die Ursache für Rückenprobleme. Doch in rund 5 Prozent aller Fälle liegt der Grund für das Rückenleiden in einer Beschädigung der Bandscheiben. Der sogenannte Bandscheibenvorfall ist zumeist die Folge einer chronischen Überbelastung bestimmter Rückenpartien und entsteht nur selten unfalls- oder verletzungsbedingt. Auch die Genetik bedingt unsere Anfälligkeit für Bandscheibenvorfälle. Um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen, ist vor allem ausreichend Bewegung notwendig. Auch ergonomische Gesichtspunkte während des Schlafs und am Arbeitsplatz kommen dabei zum tragen. Bürojobs mit ausschließlich sitzenden Tätigkeiten sind die häufigsten Ursachen, die zu einem Bandscheibenvorfall führen können, während bewegungseinschränkende Schlafunterlagen vor allem die Regeneration der Bandscheiben verhindern. Bereits diagnostizierte Bandscheibenvorfälle können nicht durch eine orthopädisch korrekte Matratze verheilen, sondern müssen ärztlich behandelt werden.

Was ist die Bandscheibe?

Die Bandscheiben bilden mehrere Glieder unserer Wirbelsäule und tragen dazu bei, dass unser Rücken sowohl hohen Druckbelastungen, beispielsweise durch unser eigenes Körpergewicht, standhalten kann und dabei dennoch sehr beweglich bleibt. Die Bandscheibe ist eine knorpelige Knochenverbindung, die außen aus einem Faserring und im Inneren aus einem Gallertkern besteht. Dieser beinhaltet ungefähr 80 Prozent an Wasser und Flüssigkeiten, die bei Belastungen durch Bewegung nach außen abgesondert werden. Während der unbelasteten Phasen, vor allem im Schlaf, saugen die Bandscheiben die umliegende Flüssigkeit wieder auf. Durch diesen Prozess versorgen sich Bandscheiben mit Nährstoffen und können sich regenerieren. Die menschliche Wirbelsäule weist genau 23 Bandscheiben auf. Insgesamt machen die Knochenverbindungen rund ein Viertel der gesamten Länge unserer Wirbelsäule aus.
Übrigens:Aufgrund der abgesonderten Flüssigkeit der Bandscheiben schrumpft die Körpergröße des Menschen innerhalb eines Tages um bis zu 3 cm. Durch den hohen Verschleiß der Bandscheiben im gesamten Leben des Menschen ist ebenso zu erklären, warum wir mit zunehmendem Alter immer kleiner werden.

Ursache und Auswirkung eines Bandscheibenvorfalls

Dem Bandscheibenvorfall liegt eine Verletzung des Faserrings zugrunde. Durch diesen Einriss können Teile des Gallertkerns auf benachbarte Nerven stoßen und Schmerzen verursachen. Ist es der Bandscheibe aufgrund einer Verletzung des Faserrings zudem nicht mehr möglich, genügend Flüssigkeit aufzunehmen, so trocknet der Gallertkern mit der Zeit zunehmend aus. Durch die fehlende Regeneration kann die Bandscheibe ihre Funktion als hydraulischer Puffer zwischen den Wirbeln nicht mehr erfüllen. Als Folge hiervon sind starke Bewegungseinschränkungen zu erwarten. Häufig werden diese durch Schmerzen begleitet, die vor allem in die Beine und Arme ausstrahlen. Mitunter ist es möglich, dass Glieder taub oder gelähmt werden. Auch Stuhl- oder Harninkontinenz können in extremen Fällen in Erscheinung treten.

Die richtige Bandscheibenprophylaxe

Zur Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls muss auf das richtige Maß von Be- und Entlastung geachtet werden. Nur so kann die regelmäßige Nährstoffversorgung der Bandscheibe gewährleistet werden. Da die Bandscheibe vor allem bei Bewegungen belastet und während des Schlafens oder Liegens entlastet wird, ist zum einen eine ausreichend körperliche Betätigung, zum anderen eine orthopädisch korrekte Matratze vonnöten.
  • Die orthopädische Matratze:
    Um den Bandscheiben die optimale Regeneration zu ermöglichen, muss sich die Matratze zum einen den unterschiedlichen Schlafpositionen anpassen, ohne die natürliche Bewegung einzuschränken, und zum anderen eine ausreichende Stützfunktion gewährleisten, welche die Wirbelsäule möglichst gerade lagert, ohne allzu stark gedehnt oder gestaucht zu werden.

    Die Stützfunktion sollte sich insbesondere durch eine gute Punktelastizität auszeichnen. Diese gewährleistet, dass die Körperschwerpunkte, wie beispielsweise Schulter- und Hüftbereich, soweit in die Matratze einsinken, dass eine waagerechte, möglichst ungekrümmte Liegeposition der Wirbelsäule erzielt werden kann. Gegenteilig bewirken flächenelastische matratzen, dass der gesamte Körper in die Matratze einsinkt, wodurch keine orthopädisch korrekte Position der Wirbelsäule möglich ist. Denn die Elastizität der Matratze wirkt auf eine gesamte Fläche und nicht punktuell. Durch diese unnatürliche Position werden Muskeln, Bändern und auch Bandscheiben überstrapaziert. Dadurch können auf Dauer chronische Rückenleiden entstehen und eine Entlastung und Regenration der Bandscheiben wird somit verhindert.

    Das Rückstellverhalten einer Matratze gibt an, wie schnell sich die Matratze nach einer Belastung in ihre ursprüngliche Form zurückbegibt. Dies ist insbesondere für Menschen wichtig, die häufig ihre Position während des Schlafes verändern. Besitzt die Matratze ein unzureichendes Rückstellverhalten, so behindert die Matratzenform eine natürliche Schlafposition, wenn diese im Schlaf gewechselt wird. Dies führt ebenfalls zu einer Dauerbelastung der Wirbelsäule und somit auch der Bandscheiben.

    Drei verschiedene Schlafpositionen sind für den Menschen bezeichnend. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Matratze, um eine gesunde Schlafposition zu gewährleisten.

    Seitenschläfer: Ungefähr 59 Prozent aller Menschen schlafen auf der Seite. Für Seitenschläfer sind Matratzen wichtig, die eine waagerechte und gerade Position der Wirbelsäule ermöglichen, indem Schulter- und Hüftbereich möglichst weit in die Matratze einsinken.

    Rückenschläfer: Nur circa 18 Prozent aller Menschen schlafen auf dem Rücken. Sie ändern ihre Position nur selten während der Nacht, weswegen sie auch meistens auf dem Rücken liegend aufwachen und das Rückstellverhalten der Matratze hier eher vernachlässigt werden kann. Hier muss insbesondere auf eine hohe Stützfunktion im Lendenbereich geachtet werden, damit ein „Knick“ in der Wirbelsäule vermieden wird. Da bei Rückenschläfern die Druckbelastung hier am höchsten ist, droht dieser Bereich bei zu weichen Matratzen zu tief einzusinken.

    Bauchschläfer: Auf dem Bauch schlafen nur ungefähr 23 Prozent aller Menschen. Diese Personengruppe wechselt ihre Schlafposition am häufigsten, weswegen hier besonders auf ein gutes Rückstellverhalten der Matratze geachtet werden muss. Auch hier ist eine besonders hohe Stützfunktion im Lendenbereich wichtig.

  • Bewegung und Ergonomie:
    Viele Menschen neigen bereits bei leichten Rückenschmerzen und aus Angst vor einem Bandscheibenvorfall dazu, ihre Bewegung oder sportliche Ertüchtigung einzustellen. Allerdings kann nur eine stetige Be- und Entlastung der Bandscheiben eine nachhaltige Regenration gewährleisten, sodass Ruhe hierbei genau das falsche Mittel ist. Sollte jedoch bereits der Verdacht bestehen, dass ein Bandscheibenvorfall vorliegt, ist umgehend der Arzt zu konsultieren.

    Die Stärkung der Rumpfmuskulatur ist vor allem zur Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls geeignet. Eine muskulöse und starke Bauch- und Rückenmuskulatur stützt die Wirbelsäule bei Druckbelastungen und verhindert den schnellen Verschleiß der Bandscheiben, wodurch das Risiko eines Bandscheibenvorfalls minimiert werden kann. Um Muskelfehlentwicklungen zu vermeiden, sollten Bauch- und Rückenmuskeln gleichermaßen stark trainiert und aufgebaut werden. Dies geschieht am besten unter Anleitung eines Physiotherapeuten.

    Die Ergonomie am Arbeitsplatz stellt ebenfalls ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Bandscheibenprophylaxe dar. Gerade bei Tätigkeiten, die durch langes Sitzen gekennzeichnet sind, droht die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls. Hier sollte auf vor allem auf ergonomische Möbel zurückgegriffen werden. Auch die richtige Sitzhöhe am Schreibtisch, verstellbare Armlehnen und Sitzflächen können die Wirbelsäule entlasten. Wer seine Arbeit am Schreibtisch verrichtet, sollte darauf achten, häufig aufzustehen und kurze Lockerungs- und Dehnübungen in seinen Arbeitsalltag einfließen zu lassen.

    WICHTIG: Die falsche Sitzposition am Schreibtisch ist häufig durch starkes Vorlehnen gekennzeichnet. Dadurch wird auf die Bandscheiben ein hoher statischer Druck ausgeübt und die Nährstoffversorgung wird behindert. Auf Daauer führt dies zum Verschleiß und zur Degeneration der Bandscheiben.
    Die Bewegungslehre beim Heben von schweren Gegenständen vom Boden sollte ebenfalls beachtet werden, um mögliche Bandscheibenvorfälle zu vermeiden. Wer schwere Lasten vom Boden hebt, der sollte möglichst weit in die Knie gehen und seinen Rücken dabei gerade lassen. Dabei verläuft der Kopf in Verlängerung zum Rücken. Das Gewicht sollte nach Möglichkeit auf beide Beine gleichermaßen verteilt werden. So wird die Spannung auf Beine und Bauch verlegt, während die Wirbelsäule entlastet wird. Stress kann sich ebenfalls indirekt auf die Bandscheiben auswirken. Forscher haben herausgefunden, dass aus Stress Bewegungsmangel und Haltungsschwäche resultiert, was langfristig einen Bandscheibenvorfall initiieren kann. Ein zu hohes Körpergewicht kann mit einem Bandscheibenvorfall in Verbindung gebracht werden. Ein dicker Bauch ist zumeist gleichbedeutend mit unzureichend starken Bauchmuskeln. Dadurch schwenkt das Becken nach vorne und die Wirbelsäule wölbt sich zum Hohlkreuz. Auch hieraus entsteht eine chronische Belastung der Bandscheiben. Aus diesem Grund sind auch besonders Schwangere anfällig für Bandscheibenvorfälle.